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Jahrbuch des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

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Jahrbuch des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

3

Gerda Lechleitner (Herausgeber)
Christian Liebl (Herausgeber)

Vorschau

Leseprobe, PDF (620 KB)
Inhaltsverzeichnis, PDF (300 KB)

ISBN-13 (Printausgabe) 9783954041398
ISBN-13 (E-Book) 9783736941397
Sprache Deutsch
Seitenanzahl 126
Umschlagkaschierung matt
Auflage 1. Aufl.
Erscheinungsort Göttingen
Erscheinungsdatum 25.06.2012
Allgemeine Einordnung Sachbuch
Fachbereiche Kunstwissenschaften
Sprachwissenschaften
Literaturwissenschaften
Kulturwissenschaften
Elektrotechnik
Beschreibung

Das Jahrbuch 3 widmet sich der technischen Forschung und Entwicklung im audiovisuellen Bereich gleich mit drei Beiträgen, während zwei Artikel aus der kontextualisierenden Forschung sowie einer aus dem Bereich bedrohter Kulturen das Bild im Sinne von Synergien zwischen audiovisueller Dokumentation im Feld und Archivierung abrunden. Somit zeigt sich die Bedeutung des Phonogrammarchivs als wissenschaftliches audiovisuelles Archiv und Forschungsinstitut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in seiner Schlüsselrolle hinsichtlich neuer wissenschaftlicher Ansätze und Erkenntnisse.

Am Beispiel der Digitalisierung einer sehr frühen Tonbandsammlung aus Portugal wird die Kompetenz des Phonogrammarchivs beim Re-recording historischer Tonträger deutlich (N. Wallaszkovits). Die netzbasierte Bereitstellung von Archivinhalten, Metadaten und auch ausgewählten Hörbeispielen ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Im Beitrag von J. Spitzbart geht es um besondere technische Probleme – wie der Übertragung der Metadaten, der Such- und Sortiermöglichkeiten und der Anpassung der unterschiedlichen Katalogfelder in das Webportal – sowie um ethische und moralische Bedenken bzw. urheberrechtliche Fragen. Vor zehn Jahren wurde begonnen, auch wissenschaftliches Videomaterial zu archivieren. Ein Rückblick auf die Entwicklung der Videographie im Phonogrammarchiv (F. Pavuza) zeigt, wie technische Vorgaben und individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden mussten, woraus sich auch Strategien für die Zukunft ergeben.

Das Kapitel „Kontextualisierung“ beginnt mit einem Artikel über persönliche Reflexionen zum Filmen in der ethnographischen Forschung (B. Engelbrecht). Der Schwerpunkt dieses Beitrags liegt auf einem Wissenszuwachs durch gezielte Feedback-Methoden. Eine weitere Facette von Kontextualisierung eröffnete sich am Beispiel einer umfangreichen, dem Archiv überantworteten Tonbandsammlung aus 15 Jahren Feldforschung bei den Tamang in Nepal (1968–83). Die Ausführungen von A. Höfer liefern wertvolle Hinweise zur Entstehung der Aufnahmen, zu deren Inhalten und zum retrospektiven Umgang mit den Forschungsdaten durch den Urheber.

Das Phänomen bedrohter Kulturen wird im Beitrag über Kontinuität und Diskontinuität in der Musik Nordmosambiks thematisiert (A. Schmidhofer). Die Ursachen sind vielfältig, und die heute wahrzunehmenden Veränderungen werden im Vergleich mit Musikdokumentationen, die mehr als 30 Jahre zurückliegen, erläutert.

Der Projektbericht zur Griechenland-Feldforschung (R.M. Brandl & B. Graf), einer Langzeitdokumentation im Epirus und auf Karpathos, thematisiert ebenfalls Veränderungen und Brüche in der Musikausübung. Mit einem Konferenzbericht von B. Brabec de Mori zum 19th Meeting of the ICTM Study Group on Historical Sources of Traditional Music und einer Rezension von Siegfried Tornows nunmehr drittem Buch zur Sprache der Burgenlandkroaten (G. Neweklowsky) schließt sich der Kreis der Forschungs- und Betrachtungsmöglichkeiten von wissenschaftlichen audiovisuellen Quellen.